Fast vollzählig erschien die Generation Brandt im SPD-Ortsverein Göttingen-Ost zu ihrer Ehrung für 40- und 50-jährige Mitgliedschaft in der SPD. 1968/69 hatten sie sich der Sozialdemokratie angeschlossen, als durch die außerparlamentarische Opposition (APO) die Bundesrepublik in Bewegung geriet und mit dem Wahlsieg von Willy Brandt 1969 eine andere Politik möglich wurde. Willy Brandts Botschaft Mehr Demokratie wagen bestimmte dann die Politik der Sozialliberalen Koalition aus SPD und FDP. Mehr Liberalität, soziale Reformen und eine neue Ostpolitik wurden das Markenzeichen dieser Politik.
Irene Schmalstieg, Dr. Ingrid Wichert, Hans Lorenz, Siegfried Krieger, Elke Neuber, Prof. Dr. Uwe Tietze, Rainer Vesting und Dieter Weinhagen kamen damals zur SPD. Ulrike Lehmann, Edeltraud Weinhagen und Michael Linkersdörfer schlossen sich 1979 der SPD an, als bei der Bundestagswahl 1980 ein Wahlsieg von Franz Josef Strauß drohte, der eine Revision der sozialliberalen Politik angekündigt hatte.
Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte der Ortsvereinsvorsitzende Klaus Wettig Bürgermeisterin Helmi Behbehani und Dr. Gerd Rappenecker.
Eine besondere Ehrung erfuhr Dr. Annegret Freiburg für ihre 60-jährige Mitgliedschaft. 1959, dem Jahr der Annahme des Godesberger Programms, mit dem die SPD ihren Aufstieg in der Adenauer-Ära einleitete, trat sie in die SPD ein. Freiburg verkörpert Geschichte und Tradition der SPD. Ihr Vater hatte zu den Wiedergründern der SPD gehört, als die NS-Diktatur zusammenbrach. Da die Familie die entstehende SED-Diktatur ablehnte, war sie später in den Westen geflohen.
Klaus Wettig verabschiedete auch Barbara Braune, die mehrere Jahre stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsverein gewesen war. Braune war in die Leitung der Tellkampfschule in Hannover gewechselt.
In gemütlicher Runde trafen sich die Jubilare des SPD-Ortsvereins Göttingen-Ost mit dem Vorstand. Unter ihnen war auch Annegret Freiburg (blaues Hemd), die auf eine 60-jährige Parteimitgliedschaft zurückblicken kann.