Nie wieder ist jetzt! Mahnkundgebung gegen Antisemitismus, Rassismus und Terror der Hamas

Am 7.November rufen zahlreiche Bündnispartner*innen im „Gedenkbündnis an die Opfer des Nationalsozialismus“ zur Mahnkundgebung „Nie wieder ist jetzt!“ auf. Sie beginnt um 18:00 Uhr am Marktplatz vor dem Alten Rathaus in Göttingen. Einen Monat nach dem Terroranschlag der Hamas auf die Zivilbevölkerung in Israel, nach den Massakern und der Entführung hunderter Menschen, mahnen, trauern und fordern die Bündnispartner*innen Solidarität mit den vom Terror, Antisemitismus und Rassismus betroffenen Menschen in Israel, Deutschland und weltweit. „Wir werden nicht schweigen, wenn Jüd*innen weltweit der Boden unter den Füßen entrissen wird. Das „Nie wieder“ ist jetzt aktuell. Wir werden der Opferumkehr widersprechen. Wir rufen alle auf, mit uns die Freilassung der Geiseln aus den Händen der Hamas zu fordern“, so Bündnismitglied Agnieszka Zimowska (DGB Kreisverband Göttingen). Weltweit rufen Angehörige der Geiseln unter dem #bringthemhomenow dazu auf, die brutal Entführten nicht zu vergessen. Die Veranstaltenden der Mahnkundgebung bitten darum, Kerzen und empathische Schilder mitzubringen.


Nie wieder ist jetzt!
Solidarität mit Israels Bevölkerung
Solidarität mit allen Opfern antisemitischer Anschläge
Solidarität mit den zivilen Opfern des Krieges in Israel und Gaza
Gegen jeden Antisemitismus und Rassismus

Einen Monat ist es her, dass die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen wie die PFLP den Islamischen Jihad ausriefen. Tausende Menschen sind in Israel ermordet, vergewaltigt, massakriert und entführt wurden. Einen Monat ist es her: sie fehlen! Die Opfer und Geiseln haben Namen und Gesichter. Die Taten haben Täter. Wir fordern die unverzügliche Freilassung der Geiseln durch die Hamas!
Wir gedenken heute der am 7. Oktober 2023 ermordeten, verletzten und entführten Menschen. Wir sind in Gedanken bei ihren und unseren Familien, Freund*innen und Bekannten. Es gibt keine Rechtfertigung für diese Tat, die als antisemitisch benannt werden muss. Ohne ein Wenn und Aber! Das Ziel des Angriffs war und ist die Auslöschung jedes jüdischen Lebens.

Klar ist: Frieden mit der Hamas ist nicht zu machen. Die Vernichtung Israels und des jüdischen Lebens weltweit ist ihr erklärtes Ziel. Eines unserer Bündnismitglieder erinnerte sich unmittelbar nach dem Angriff der Hamas an die Feier zum 10jährigen Bestehen des Staates Israel: „Dieses Gefühl, es könnte was sein. Es könnte etwas geben, wo wir nicht bedroht sind (…) Wir hoffen, dass Israel überlebt“. Jüdisches Leben ist nicht sicher, nicht in Deutschland und nicht in Nahost. Aber Israel ist ein Hoffnungsschimmer und ein Verteidigungspunkt gegen den globalen Antisemitismus.

Israel hat das Recht sich zu verteidigen! Jahrzehntelang gibt es Versuche ziviler Friedensinitiativen- oft unter erheblichen Schwierigkeiten – an einer friedlichen Lösung zu arbeiten. Palästinenser*in dürfen nicht generell unter Generalverdacht gestellt werden. Wir gedenken ebenfalls tausenden Gestorbenen in der palästinensischen Zivilbevölkerung und ihren Familien in der Folge durch israelische Angriffe. Wir stehen an der Seite der Zivilbevölkerung, unserer Familien, unsere Freundinnen und Freunde – aller, die sich für eine bessere Zukunft ohne Hass und Antisemitismus einsetzen. Wir setzen uns ein für eine friedliche Lösung, die die Menschen und ihr Leid in den Blick nimmt – egal ob in Israel, in Gaza oder sonst wo.
Jüdisches Leben darf nicht angegriffen und Menschen mit arabischem Background nicht pauschal verurteilt werden. Überall auf der Welt erheben sich Menschen gegen autoritäre islamistische Regime – sei es in Iran, Syrien oder Afghanistan. Es ist an der Zeit, dass sich Gaza in diese Bewegung einreiht. Für ein besseres Leben für alle, frei von Unterdrückung und Verfolgung.

Wir können an der Situation in Israel gegenwärtig nichts ändern. Wir können aber der manifesten Bedrohung von Jüd*innen in Deutschland auf Grund von antisemitischer Solidarität mit den Taten der Hamas entgegenwirken. Jüdisches Leben muss in Deutschland genauso geschützt sein! Wenn in Berlin vor dem Auswärtigen Amt von jungen deutschen Linken „Free Palestine form German guilt“ skandiert wird, dann ist es unsere Aufgabe als Bündnis gegen einen Schlussstrich, dem zu widersprechen. „Nie wieder“ ist jetzt! Jüd*innen werden nicht in Angst und Sorge in Deutschland leben! Längst ist das herausgefordert durch die akuten alltäglichen Bedrohungen. Wir müssen solidarische Netzwerke mit Jüd*innen spinnen! Es braucht praktische Solidarität, in Europa, für Israel! Es braucht Mittel für den Aufbau der Kibbuzim, der Existenzen von tausenden Menschen.

Friedensbemühungen sind auch in unseren Herzen wichtig. Von Frieden kann man aber erst reden, wenn die Geiseln frei und unversehrt sind. Gegen jeden Antisemitismus und Rassismus. Nie wieder ist jetzt!