SPD Göttingen fordert nachhaltige Entwicklung für Gewerbeflächen und wendet sich gegen eine Versiegelung des Dragonerangers

Die Entwicklung von Gewerbeflächen und Klimaschutz dürfen nicht im Widerspruch zueinander stehen. Die SPD Stadtverband Göttingen fordert im Rahmen der aktuellen Diskussion um ein weiteres Gewerbegebiet und die Umsiedlung eines Betonmischwerkes ein Umdenken von Rat und Verwaltung bei der Entwicklung des Dragonerangers.
Bei einer Informationsveranstaltung der SPD-Stadtratsfraktion am letzten Freitag hatten sich Vertreterinnen der „Bürgerinitiative Dragoneranger“ für dessen Erhalt als hochwertige Bodenfläche und gegen ein neues Industriegebiet ausgesprochen. „Vollkommen zurecht machen die Weender Bürgerinnen auf die möglichen schädlichen Folgen der Ausweisung des Dragonerangers als Gewerbefläche im Flächennutzungsplan der Stadt Göttingen aufmerksam“, kommentiert dies der stellv. Stadtverbandsvorsitzende Cornelius Schley.
„Der Dragoneranger ist im Klimaplan der Stadt Göttingen als wichtiger Kaltluftlieferant und als Kaltluftschneise Richtung Innenstadt ausgewiesenen. Zudem ist er für viele Weender*innen das Tor zur Leineaue. Wenn wir Klimaschutz ernst nehmen, muss die bisherige Planung umgehend überdacht werden“, fordert daher SPD-Vorstandsmitglied Uwe Löding. Die Entscheidung ist zwar bereits 2015 einstimmig durch den Ortsrat Weende gegangen, doch auch dort hat zwischenzeitlich bei den Entscheidungsträgern ein Umdenken stattgefunden. So erteilten SPD-Vertreter aus dem Ortsteil am Freitag dem Vorhaben ebenfalls eine Absage.
Zurzeit befindet sich der Bebauungsplan im Aufstellungsverfahren und soll noch in diesem Jahr in die zuständigen politischen Gremien gehen. Hier sind für das Industriegebiet 11,5 Hektar vorgesehen. Der SPD Stadtverband fordert hier ein Umdenken der Ratspolitik. Dringend notwendige Gewerbeflächen können nicht immer wieder durch weitere Flächenversiegelung zulasten der Natur und des Klimaschutzes entstehen, so die Sozialdemokraten. Der SPD Stadtverbandsvorstand ist sich sicher, dass für die geplante Umsiedlung eines Betonmischwerkes eine bessere Lösung als die weitere Versiegelung wertvoller Böden in der Leineaue gefunden werden wird. Die Partei fordert daher die Stadt und deren Wirtschaftsförderungsgesellschaft auf, bestehende Gewerbeflächen durch Nachverdichtung zu entwickeln.