Besonnene Diskussion über den Ausbruch des Corona-Virus nötig

Die aktuelle Lage in Göttingen zeigt die Gefahr, die immer noch vom Corona-Virus ausgeht. Die Entstehung des neuen Hotspots hat gezeigt, wie schnell sich die Lage wieder umkehren kann, wenn Hygiene-Regeln und Abstandsregeln nicht beachtet werden. Sie zeigt aber auch mit welchen Herausforderungen wir als Gesellschaft beim Umgang mit Infizierten umgehen müssen.

In den Wochen vor Pfingsten waren in Göttingen rückläufige Neuinfektionen zu beobachten. Zudem haben die Erfolge des vorangegangenen Lockdowns und des Social Distancings Bürger*innen veranlasst sich in falscher Sicherheit zu wähnen. Das massive Ansteigen der Infektionszahlen hat uns nun schmerzhaft gezeigt, dass wir noch länger eine sorgfältige Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln beachten und notwendige Einschränkungen ertragen müssen.

„Mit Sorge nehmen wir Berichte zur Kenntnis, dass Bewohner*innen des betroffenen großen Gebäudekomplexes und dort lebende Familien – vor allem aber deren Kinder – in der öffentlichen Diskussion stigmatisiert, verbal attackiert und ausgegrenzt werden“, sagt Insa Wiethaup, Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Göttingen. „Dabei werden soziale und bauliche Bedingungen unter denen sich das Virus verstärkt ausbreiten kann, nicht thematisiert, sondern im Mittelpunkt steht allein kollektives individuelles Fehlverhalten.“

Bei allem Verständnis für die Verärgerung über die aktuelle Situation, sollten also zunächst die Geschehnisse detailliert und transparent aufgearbeitet werden, damit Vorverurteilungen vermieden werden. In diesem Zusammenhang stellen wir uns entschieden gegen die Verbreitung von antiziganistischen Ressentiments und rassistischen Vorurteilen, wie sie im Zusammenhang mit dem Ausbruch leider verstärkt geäußert werden.

„Die Herausforderungen der Corona-Epidemie können wir nicht gegeneinander, sondern nur miteinander bewältigen. Im Mittelpunkt stehen für die SPD Göttingen dabei die Kinder, die am allerwenigsten für diese Situation können. Ein rücksichtsvoller Umgang mit Infizierten und Personen in Quarantäne gehören genauso dazu, wie eine konsequente und klare Durchsetzung des Rechts bei Zuwiderhandlungen gegen Auflagen“, erklärt Elvan Tekindor-Freyjer, die stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtverbandsvorstandes Göttingen.