60 Jahre Mitglied der SPD ist die langjährige SPD-Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag. Zunächst als Listenabgeordnete, schließlich als direkt gewählte Abgeordnete vertrat sie Göttingen im Landtag und im Bundestag.
Ein Leben in der Politik, Politik als Beruf hatte sie nicht angestrebt. Sie hatte eine Ausbildung auf einer Handelsschule und einer Dolmetscherschule abgeschlossen, in Hamburg arbeitete sie im Im- und Exporthandel, bevor sie das Abitur im Zweiten Bildungsweg nachholte.
Ihr Studium an der Hochschule für Sozialwissenschaften in Wilhelmshaven, schließlich in den USA und Göttingen schloss sie mit dem Diplom ab. Ihr Wechsel in den Landtag erfolgte 1972 überraschend, als sie für einen verunglückten Abgeordneten nachrückte.
Sie hat dann über drei Jahrzehnte viel für den Wahlkreis bewirkt: im Streit um den Universitätsausbau in den 1970er Jahren, im Kampf für die Erhaltung von Max-Planck-Instituten, bei der Sanierung des Deutschen Theaters in den 1980er Jahren.
In der Bundespolitik machte sie die Gleichstellung von Frauen und Männern zu ihrem zentralen Thema. Die Durchsetzung der Quote in der SPD stieß eine bis heute wirkende Gleichstellungspolitik an. Ein außerordentlicher Erfolg gelang ihr in der nicht enden wollenden Auseinandersetzung über die Reform des § 218. Als die Neuordnung des Schwangerschaftsabbruchs nach dem Vertrag über die Deutsche Einheit notwendig wurde, organisierte sie in zwei Schritten 1992 und 1995 den Kompromiss der geltenden Regelung.
Die Göttinger SPD dankte am 14. Dezember Inge Wettig-Danielmeier für diese Lebensleistung.