Peter von Oertzen: Eine politische und intellektuelle Biographie am 14. Februar um 19.30 Uhr im Literarischen Zentrum

Peter von Oerzen

Peter von Oertzen prägte über Jahrzehnte die Göttinger SPD, in die er 1946 bei Studienbeginn eintrat. 1955 war er der erste Sozialdemokrat, der in Göttingen ein Direktmandat gewann, als er in der Landtagswahl dem amtierenden Abgeordneten, Oberbürgermeister Hermann Föge (FDP), das Mandat abnahm. Wegen seiner wissenschaftlichen Karriere zog er sich 1959 aus der Landespolitik zurück, ließ sich 1967 aber erneut in Göttingen aufstellen. Bis 1978 vertrat er Göttingen im Landtag.

Seine zweite Abgeordnetenzeit trug ihm Spitzenämter in der SPD ein. Er wurde SPD-Landesvorsitzender, prägte als Kultusminister von 1970 bis 1974 die Reform der niedersächsischen Bildungspolitik: Die Demokratisierung der Hochschulen, ein neues Schulgesetz und zahlreiche Hochschulgründungen bestimmten seine Bilanz. In der Bundes-SPD wurde er als Vertreter des linken Flügels zu einer einflussreichen Figur. Über 20 Jahre gehörte er zur engeren Führung der SPD.

Philipp Kufferath zeichnete die Biografie Peter von Oertzens in einer umfangreichen Biografie nach. Seine Arbeit, die im Göttinger Wallstein Verlag erschienen ist, wurde 2016 mit dem Christian-Gottlob-HeynePreis und 2018 mit dem Preis für niedersächsische Landesgeschichte 2018 ausgezeichnet. Am 14. Februar um 19.30 Uhr wird Philipp Kufferath seine Biografie im Literarischen Zentrum vorstellen. Klaus Wettig, ein langjähriger Weggefährte von Peter von Oertzen, wird die Veranstaltung moderieren.