1937 musste Artur Levi vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten noch als Schüler nach London flüchten. Hier besuchte er bis zum Schulabschluss ein Internat. Die persönlichen Erfahrungen im Nationalsozialismus, viele Familienmitglieder überlebten den Holocaust nicht, sein Vater wählte 1939 den Suizid, prägten das großartige politische Engagement Artur Levis.
1941 schloss sich Artur Levi, der inzwischen Mitglied der Labour Party war, dem Widerstand gegen das NS-Regime an. Aktiv engagierte er sich von 1944-bis 1945 im Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK).
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland trat Artur Levi 1946 in die Göttinger SPD ein. Er arbeitete zunächst als Jugendsekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Göttingen, studierte später Pädagogik und war von 1951 bis 1961 Volksschullehrer, um schließlich bis zu seiner Pension 1985 an seiner Ausbildungsstätte, der Pädagogischen Hochschule Politikwissenschaft und Sozialkunde zu unterrichten.
1956 sandte die Göttinger Bevölkerung Artur Levi in den Rat der Stadt Göttingen. Schon in seiner ersten Wahlperiode wurde er von seiner SPD-Fraktion zum Vorsitzenden gewählt. Dies blieb er sechszehn Jahre, bevor er in den Jahren 1973-1981 und 1986-1991 Oberbürgermeister unserer Stadt war.
Artur Levi prägte die Arbeit der Sozialdemokratischen Partei in Göttingen, die unter ihm zur führenden Kraft der Kommunalpolitik wurde. Sein besonderes Interesse galt den Partnerschaften der Stadt, insbesondere der Partnerschaft mit dem polnischen Thorn/Torun.
Artur Levi ist Ehrendoktor des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Universität Göttingen und Ehrenbürger der Stadt Göttingen.
Er starb am 27. Mai 2007 in Göttingen.